Einsätze
14.08.2015 039 - 16:41 h - Elementarereignis, in Spreitenbach + Killwangen (45 Alarmmeldungen)

Knapp 10 Minuten wütete ein Orkan über dem Gemeindegebiet von Spreitenbach und Killwangen und sorgte für zahlreiche Verwüstungen. Schlussendlich waren 45 Einsätze innert 5 Stunden für die FWSK zu bewältigen.

Das Gewitter zog vom Reusstal über den Heitersberg und rollte über Spreitenbach bis zur Limmat hinweg. Schadenmeldungen erreichten uns grossmehrheitlich aus dem Gebiet zwischen der unteren Dorfstrasse und der Rotzenbühlstrasse in Spreitenbach. Vereinzelte Meldungen kamen zusätzlich auch von ausserhalb des starkbetroffenen Gebiets, sowie auch aus Killwangen.


Folgende Aufgebote wurden erlassen:

16:41 h - Elementarereignis, in Spreitenbach, Boostockstrasse 33, Geschäftshaus Swisscom, Wasser im Keller (Gruppe 1)
16:42 h - Techn. Hilfeleistung, in Killwangen, Poststrasse XY, Wasser im Keller (Kommandogruppe 1)
16:47 h - Nachalarmierung, in Spreitenbach, Gesamtfeuerwehr, einrücken ins Magazin
17:55 h - Nachalarmierung, in Spreitenbach, Gesamtfeuerwehr, einrücken ins Magazin

Zwischen den Hauptaufgeboten, sind zahlreiche Alarmmeldungen via Alarmstelle und über Direktanrufe ins Feuerwehrmagazin eingegangen.


Zeitungsbericht der Limmatwelle vom 20. August 2015 (Ausgabe 34/2015)

Ein Gewitter sorgte für zahlreiche Schäden

Am 14. August wälzte sich eine orkanartige Gewitterwolke über Spreitenbach und sorgte für Schäden.

Kurz nach 16.30 Uhr verdunkelte sich der Himmel über Spreitenbach, es folgten starke Winde, Hagel und wasserfallartiger Regen. Der Sturm dauerte zwar nur 6 bis 7 Minuten, reichte jedoch, um ein Teilgebiet von Spreitenbach zu verwüsten.

Nachdem der Sturm nachgelassen hatte, wurde ersichtlich, welche Schäden das Unwetter angerichtet hat. Zahlreiche Bäume knickten wie Zündhölzer und wurden samt Wurzeln aus dem Boden gerissen. Auf der Strasse liegende Äste und Blätter verstopften Ablaufschächte, was zu Überschwemmungen und Wasseransammlungen führte. Gebäudefassaden wurden beschädigt und Hausdächer abgedeckt. Holz- und Stahlkonstruktionen wurden durch die Luft gewirbelt, sowie zahlreiche Keller mit Wasser gefüllt. Viele Bäume im Waldgebiet sowie entlang des Limmatufers wurden Opfer des Sturms. Alles was nicht niet- und nagelfest war, wurde weggefegt. Kurz darauf gingen bei der Feuerwehralarmstelle die ersten Schadenmeldungen ein, worauf ein Grossaufgebot der Feuerwehr Spreitenbach-Killwangen (FWSK) erfolgte.

67 Angehörige der Feuerwehr standen während fünf Stunden im Dauereinsatz und sorgten für sichere und passierbare Strassen und Fussgängerwege. Umgeknickte Bäume in Gärten und Strassen wurden zersägt und auf die Seite geräumt, sowie Ablaufschächte von Blättern und Ästen befreit. Unterführungen und Keller wurden leergepumpt und zahlreiche umgefallene Gegenstände, wie Tafeln, Bauabschrankungen etc. wieder aufgestellt. Total gab es 45 Einsätze zu leisten, die nach Dringlichkeit abgearbeitet wurden. "Das Feuerwehrkommando dankt der Mannschaft für den grossen Einsatz", sagt Sven Imboden, Kommandant FWSK. (si)


Zeitungsbericht der Aargauer Zeitung 17. August 2015

Hagelsturm verwüstet zwei Rebberge – Ernte zu grossem Teil vernichtet

Am Freitag hat ein Sturm bei zwei Weingütern in Würenlos einen enormen Schaden angerichtet. In Spreitenbach stand die Feuerwehr im Dauereinsatz. Auch dort kam es zu massiven Schäden. So standen etwa zahlreiche Keller unter Wasser.

Es sind unangenehme Zeiten für die Weinbauern im Limmattal. Letztes Jahr liess ein neu angewendetes Pestizid zahlreiche Reben erkranken. Schon damals war klar, dass die Ernte 2015 unter den fatalen Auswirkungen leiden würde.

Doch nach dem letzten Freitag ist die Lage umso verzweifelter. Christian Voser beobachtete das nahende Unheil am späteren Nachmittag: «Das starke Gewitter zog von Spreitenbach her nordwärts. Es folgte zuerst starker Regen und anschliessend Hagel», erklärt der Winzer.

Das Fazit ist vernichtend: 80 Prozent der Ernte sind zerstört, der Schaden lässt sich noch gar nicht beziffern. Bereits vor zwei Jahren habe es in der Region Hagelschäden gegeben, weiss Voser. «So stark habe ich es aber selten erlebt.» Nachdem er bereits mit einem Ausfall von 40 bis 60 Prozent aufgrund des Pestizids gerechnet hatte, sind nach dem Hagelschaden die letzten Hoffnungen auf eine gute Ernte zerstört.

Versicherung bezahlt nicht alles

Ebenfalls hart getroffen wurde das Weingut der Familie Wetzel in Würenlos. Etwa die Hälfte der Reben ist verwüstet. Winzer Martin Wetzel, dessen Gut zuletzt 2002 vom Hagel getroffen wurde, sieht allerdings auch Positives. «Trotz des Schadens haben wir nochmals Glück gehabt, es hätte uns noch weitaus schlimmer treffen können», erklärt er die Situation.

Sein Glück: Der Sturm zog parallel am Hang vorbei. Dadurch blieben viele Beeren verschont. Jedoch wird sich der genaue Verlust erst bei der Ernte sehen lassen. Immerhin kann Wetzel Folgeschäden für das nächste Jahr ausschliessen.

Auch finanziell dürfte der Schaden beträchtlich sein. Im Fall von Christian Voser wird die Versicherung für den Schaden aufkommen, jedoch nur für die beschädigten Trauben.

Auf dem Verlust aus dem Wein, der nun nicht produziert werden kann, bleibt Voser sitzen. Gar keine Entschädigung wird Martin Wetzel erhalten, er hat sich nach genauen Berechnungen bewusst gegen eine Versicherung entschieden.

Feuerwehr im Dauereinsatz

Gewütet hat das Unwetter am Freitag auch auf der anderen Limmatseite. In Spreitenbach fegte das Gewitter um 16.30 Uhr über die Häuser. Etwa sechs Minuten reichten für massive Schäden und einen langen Arbeitsabend der Feuerwehr. Diese stand fünf Stunden lang mit 70 Männern und Frauen im Einsatz.

Zahlreiche Bäume kippten um, Strassen und vereinzelt auch Keller standen unter Wasser. Hausfassaden und Dächer wurden beschädigt, Schilder und Bauabschrankungen heruntergerissen.

«In Unterführungen stand das Wasser 30 – 40 Zentimeter hoch», schildert Kommandant Sven Imboden die Lage. Herabgerissene Laubblätter verstopften zudem die Abflüsse und erschwerten die Arbeiten.

Insgesamt 45 Alarmmeldungen gingen bei der Feuerwehr im Verlauf des Abends ein. «Grössere Einsätze wie diesen haben wir in der Regel nur alle vier bis fünf Jahre», erklärt Imboden. Die einzige gute Nachricht des Abends: Verletzte wurden in Spreitenbach keine gemeldet.


Elementarereignis nach Sturm