Einsätze
20.07.2018 056 - 20:24 h - BMA, in Killwangen, Industriestrasse 1, Walter Mäder AG

Nicht schon wieder, dachten sich die AdF der FWSK, als die BMA-Meldung der Walter Mäder auf dem Pager eintrifft. Erneut ein Zwischenfall? Hat die Alarmierung etwas mit der Sanierung von der Havarie von heute Morgen zu tun? Brennt es? Fehlalarm? Wir werden es sehen …

Doch schon schnell wird klar, dass irgendwas passiert ist. Bei unserer Ankunft werden wir von einer Person hektisch winkend empfangen und man zeigt uns den Weg zum Ereignis. Natürlich handelt es sich um denselben Gebäudetrakt, wo heute Morgen die Havarie mit dem ausgelaufenen Harz (5 Tonnen) entstanden ist.

Eine Sanierungsfirma ist mit mehreren Mitarbeitern vor Ort und ist dabei die Räumlichkeiten zu säubern. Der Einsatzleiter dieser Firma informiert die Feuerwehr, dass es aus einem Türrahmen raucht und dass dieser extrem heiss ist.

Unter Atemschutz suchen wir den Teil von diesem Gebäude ab und können nichts Verdächtiges feststellen. Dennoch sehen wir auch den Rauch, welcher aus dem besagten Türrahmen dringt. Es riecht auch verbrannt und wir gehen der Sache näher auf den Grund. Da wir aktuell noch vor einem Rätsel stehen und keine Ahnung haben woher der Rauch kommt, wird vorsorglich die Einheit Atemschutz nachalarmiert.

20:42 h Nachalarmierung, BMA, in Killwangen, Industriestrasse 1, Walter Mäder AG

Dank dem Einsatz der Wärmebildkamera stellen wir einen Bereich hinter der Aussenfassade fest, welcher rund 130 Grad heiss ist. Der Fall dürfte klar sein; hier brennt vermutlich die Isolation hinter der Blechfassade. Mit Löschmittel bewaffnet, schrauben wir die Blechfassade ab. Da dies nicht überall möglich ist, kommt auch ein Akkuschneidegerät zum Einsatz. Unsere Vermutung hat sich bestätigt. Ein Glimmbrand hat die Isolation in Brand gesetzt. Der Schwelbrand wird gelöscht und die Isolation von der Fassade entfernt.

In Folge der Havarie am Reaktor 301 ist offensichtlich ein Teil des Reaktorinhalts in die Dämmschicht der Aussenfassade eingedrungen und hat grössere Bereiche der Dämmschicht weitgehend durchtränkt. In einem solchen durchtränkten Bereich kam es zu dem gemeldeten Schwelbrand. Angesichts der Zeit zwischen Havarie und Brandereignis sowie angesichts des Brandortes, kann davon ausgegangen werden, dass der Brand durch eine nachträgliche Hitzentwicklung infolge einer exothermen Reaktion des eingedrungenen Harzes verursacht wurde.

Mit der Wärmebildkamera wird die komplette Gebäudefassade kontrolliert, ob noch weitere versteckte „Brandherde“ schlummern. Es werden jedoch keine weiteren Nester entdeckt. Nachdem sich die Fassade ausgekühlt hat, übergeben wir das Gebäude wieder der Firma Walter Mäder AG.

Nun hoffen wir, dass sich das Kapitel „Mäder“ für heute erledigt hat. Der Einsatz endete nach einer intensiven Retablierung für alle 39 ausgerückten AdF um 22:55 Uhr.

Brand Mittel nach Chemieereignis


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